Stoppelfeldbrand: Schneller Löscherfolg dank reibungsloser länderübergreifender Zusammenarbeit

28. Juli 2019

Am Freitagnachmittag (19.07.2019) meldeten mehrere Anrufer gegen 16 Uhr über den Notruf 112 einen Vegetationsbrand an der Poppenbütteler Straße in Norderstedt. Auf Grund der hier verlaufenden Landesgrenze – das betroffene Feld gehört zu Hamburg – liefen die Anrufe sowohl in der Leitstelle Holstein in Norderstedt als auch der Rettungsleitstelle der Feuerwehr Hamburg auf. Daher wurden Einheiten der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr Hamburg und der Freiwilligen Feuerwehr Norderstedt alarmiert.

Als die ersten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Glashütte der Stadt Norderstedt vor Ort eintrafen, bestätigte sich die gemeldete Lage. Auf einem Stoppelfeld brannten eine Rundballenpresse und ihr Zugfahrzeug in voller Ausdehnung. Das Feuer hatte sich bereits auf das Feld ausgedehnt und breitete sich rasant in Richtung einer Böschung und eines angrenzenden Kleingartenvereins aus.
Umgehend wurde die Brandbekämpfung durch mehrere Trupps mit Feuerpatschen und Strahlrohren eingeleitet und für die Norderstedter Kräfte die Alarmstufe auf „zweiten Alarm“ und kurze Zeit später auf „dritten Alarm“ erhöht. Damit wurden auch die Ortswehren Harksheide und Garstedt zur Einsatzstelle und die Ortswehr Friedrichsgabe zum Gerätehaus, um hier für die Risikoabdeckung im Stadtgebiet in Bereitstellung zu gehen, alarmiert.

Neben der auf Grund von Trockenheit und drehendem Wind drohenden Brandausbreitung stellte an der Einsatzstelle insbesondere das Sicherstellen einer ausreichenden Wasserversorgung eine Herausforderung dar. Dazu wurden bei hochsommerlichen Temperaturen von zwei Hydranten aus mehrere hundert Meter Schlauchmaterial auslegen. Auf Grund des Defektes eines weiteren Hydranten im Einsatzabschnitt der Freiwilligen Feuerwehr Langenhorn Nord wurde das Norderstedter Tanklöschfahrzeug TLF 24/48 außerdem dem Hamburger Einsatzabschnitt zugewiesen. Angedacht war hier einen Pendelverkehr einzurichten und den 4.800 Liter fassenden Löschwassertank als Puffer zwischen Löschwasserentnahmestelle und östlicher Riegelstellung einzusetzen. Dies musste allerdings nicht mehr umgesetzt werden.

Dank der reibungslosen länderübergreifenden Zusammenarbeit und des hohen Kräfteeinsatzes gelang es die Brandausbreitung zu verhindern. Zum Einsatz kamen dabei neben Feuerpatschen und unzähligen Strahlrohrenauch ein Löschfahrzeug im Pump & Roll-Betrieb, bei dem während der langsamen Fahrt über das Feld gezielt letzte Glutnester abgelöscht wurden. Unterstützt wurden die Einsatzkräfte vom Hamburger Polizeihubschrauber Libelle, der die Brandstelle mittels Wärmebildkamera aus der Luft erkundete und Brandstellen und Glutnester melden konnte.

Auf Grund der massiven Rauchentwicklung wurden die Poppenbütteler Straße und die Glashütter Landstraße für die Zeit der Löschmaßnahmen voll gesperrt.

Gegen 17:30 Uhr konnte die Bereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr Friedrichsgabe an der Wache aufgelöst werden, da die ersten Norderstedter Kräfte von der Feuerwehr Hamburg aus dem Einsatz entlassen wurden. Paralleleinsätze waren im Stadtgebiet nicht zu verzeichnen. Die letzten Norderstedter Einsatzkräfte konnten die Einsatzstelle gegen 18:30 Uhr verlassen.
Insgesamt waren über 130 Einsatzkräfte der Feuerwehr an diesem Einsatz beteiligt. Die Freiwillige Feuerwehr Norderstedt war mit 94 Einsatzkräften vor Ort, die Feuerwehr Hamburg mit weiteren etwa 40 Kräften der Berufsfeuerwehr Alsterdorf, der Freiwilligen Feuerwehren Langenhorn, Langenhorn Nord, Fuhlsbüttel und Ottensen, sowie entsprechenden Führungsdiensten und Sonderkomponenten.
Niedergebrannt ist eine Fläche in einer Größe von rund 4 ha, sowie unzählige Heuballen, an der Rundballenpresse und dem Zugfahrzeug entstand Totalschaden.

Fotos: Jan Henrik Conradi